Donnerstag, 24. Mai 2007

Probleme beim Stillen

Mir hatte keiner vorher von den Schmerzen beim Stillen erzählt und komischerweise höre ich das jetzt von allen Seiten! Ausser ein paar Ausnahmen hatten alle Frauen, mit denen ich gesprochen habe Probleme beim Stillen. Meine Brustwarzen sind sehr empfindlich musste ich jetzt feststellen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich die Brustwarzen während der Schwangerschaft schon desensiblisiert. Eine Freundin hat während der Schwangerschaft beim Duschen mit einer Bürste die Brustwaren bearbeitet, die hatte nicht so viele Probleme!!Am Anfang liegt es glaub ich daran, das man sehr verkrampft und die Kinder falsch anglegt. Wenn ich mir überlge, wie ich am Anfang immer mit meinem Stilkissen durch die Wohnung gelaufen bin und immer die perfekte Stellung gesucht habe, das war schon sehr verkrampft ;-) tat aber auch weh und ich hab immer gehofft ich finde eine Stellung, die nicht so schmerzt.
Ich habe dann immer abwechselnd mit Stillhütchen (dass sind Hütchen aus Silikon, die man über die Brustwarzen stülpt, damit diese geschützt sind), Abpumpen (mit einer elektrischen Brustpumpe) und "normales" Stillen gearbeitet. Zum Glück hat das meine Tochter nicht verwirrt, denn meine Hebamme hat mich immer gewarnt, das es sein kann, dass meine Tochter nach der Flasche nicht mehr die Brust will. Es hat aber super funktioniert. Als ich meiner Tochter das erste mal eine Flasche mit abgepumpter Milch gegeben habe, habe ich verstanden was so schön am Füttern von den kleinen Würmern ist. Wir waren beide voll entspannt und ich konnte die "Fütterung" zum ersten Mal wirklich geniessen. Von da an wollte ich eigentlich immer abpumpen aber die Hebamme meinte, meine Milch würde dann irgendwann versiegen. Das gleiche sagte mir auch meine Frauenärztin, deshalb habe ich dann wieder angefangen normal zu Stillen. Ich habe allerdings noch einige Milchtüten im Gefrierfach gelagert um mir somit etwas "Freiheit" zu beschaffen. So konnte ich nach 5 Wochen dann das erste Mal mit meinen Freundinnen ins Restaurant gehen, während mein Freund zu Hause bei der Kleinen war. Er hatte die Milchreserven für den Notfall ja im Kühlschrank. Es war himmlisch!
Am Anfang hatte ich auch Probleme mit dem ungewollten "auslaufen" meiner Brüste. Habe ich auf der einen Seite gestillt, lief die Milch aus der anderen Brust aus. Ich hatte am Anfang noch keine Einmalstilleinlagen, sondern solche aus Baumwolle und Seide, die man auswaschen kann. Diese auswaschbaren Teile sind jedoch null "Auslaufsicher", deshalb kann ich die gar nicht empfehlen oder nur solchen Frauen, denen die ständigen nassen Flecken auf dem Tshirt egal sind! Mittlerweile trage ich die Einmalstilleinlagen und bin sehr glücklich, vor allem gibt es wirklich welche, die man kaum sieht. Man muss ordentlich rumprobieren! Ganz am Anfang hab ich dann auch mit den Brustwarzenschutz Teilen von Medela gearbeitet. Die sind eigentlich dazu da die Brustwarzen zu heilen, ich habe sie allerdings als Milchauffangschale benutzt.
Irgendwann waren dann meine Brustwarzen nicht nur wund, sondern ich bekam auch so ein Stechen, d.h. jedes Mal, wenn ich die kleine anlegte, hatte ich das Gefühl mir sticht jemand mit der Stricknadel durch die Brustwarze ins innere meiner Brust. Meine Hebamme meinte es könnte der Beginn einer Brustentzündung sein. Nun bekam ich wirklich Panik, denn das hörte sich furchtbar an. Mir wurde aber gesagt ich bekomme es unter Kontrolle, wenn ich vor dem Stillen die Brust warm mache (z.B. mit einem Kirschkernkissen) und nach dem Stillen sollte ich kalten Quark auf die Brust schmieren. Hört sich nett an, aber mit einem Neugeborenen kaum machbar, denn wie sollte die kleine Bäuerchen machen auf meinem Arm, wenn ich Quark auf der Brust habe?! Ich bin dann zu meiner Mutter gefahren und ab da war es dann kein Problem. Allerdings glaube ich auch, das ich mich zu Hause etwas übernommen habe, mit Haushalt, Freunde die vorbeikamen und ich doch überfordert mit dem Kind. Hotel Mama ist da schon das beste und ich konnte die Brustentzündung abwenden. Geholfen hat dabei aber auch eine Handpumpe, die ich mir vor der elektrischen gekauft habe. Die Pumpe hat ca. 19 € gekostet und war sehr praktisch, wenn die Brüste zu platzen drohten am Anfang. Später habe ich mir ein Rezept von meiner Frauenärztin geholt und somit eine elektrische Pumpe bekommen, die natürlich viel effektiver und angenehmer ist. Viele Leute können nicht verstehen, weshalb ich mich 8 Wochen so gequält habe, aber ich bin froh, denn jetzt ist es wirklich sehr praktisch mit dem Stillen und ausserdem ist mein Freund Allergiker und ich möchte deshalb meine Tochter stillen. Ich konnte allerdings bis jetzt nicht wirklich rausbekommen, wie lange man stillen soll, damit Chance, das sie keine Allergien bekommt am grössten ist?!

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